Die Nadel im Galaxienhaufen:
Quellen und Literatur

Liebe Leserin, lieber Leser! Auf dieser Seite finden Sie die Quellen für Zahlen, Fakten und Einschätzungen in „Die Nadel im Galaxienhaufen“.

Sind Sie auf der Suche nach einem bestimmten Beleg oder haben eine Frage zu den Quellen, schreiben Sie mir gern!

Über wissenschaftliche Quellen

Forscherinnen und Forscher aus aller Welt und allen Fachgebieten informieren sich gegenseitig über ihre Ergebnisse, indem sie Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlichen. Viele der folgenden Quellen sind deshalb solche Artikel.

Leider sind sie längst nicht alle frei und kostenlos zugänglich. Wissenschaftsverlage wie Elsevier, Springer oder Wiley verlangen gesalzene Preise für den Zugang zu Forschungsergebnissen, egal ob gewinnträchtig oder gemeinnützig, ob Spitzenforschung oder Nischenthema, ob brandneu oder steinalt. (Mein persönliches Highlight ist ein einseitiger Artikel aus dem Jahr 1934, für den die American Physical Society auch nach 82 Jahren noch $35,– verlangt: Baade, W. und Zwicky, F.: „Remarks on Super-Novae and Cosmic Rays“) Die Leistung der Verlage ist es dafür, die Forschungsergebnisse zu sammeln, zu kuratieren und mit ihrem Namen dafür zu stehen, dass sie vor der Veröffentlichung von Experten bewertet wurden. Doch diese Experten, die selbst Forscher auf dem jeweiligen Fachgebiet sind, werden für ihre Arbeit nicht einmal bezahlt. Sogar die Autoren – so verrückt es klingt – zahlen Gebühren an den Verlag, und das obwohl sie von der technischen Aufbereitung der Bilder bis zum Schriftsatz einen großen Teil der redaktionellen Arbeit selbst erledigen müssen. Wünschen sich Forscher, dass einer ihrer Artikel für Kollegen und andere Leser kostenlos zugänglich ist, müssen sie einen kräftigen Aufschlag zahlen.

Das ist besonders ärgerlich, weil der Wissenschaftsbetrieb überwiegend aus Steuergeldern finanziert wird. Das Geschäftsmodell der Verlage sorgt dafür, dass die Öffentlichkeit doppelt und dreifach für die Forschung zahlt. Es trifft einzelne Leser, Universitäten und Forschungsinstitute, Bibliotheken und auch die Wissenschaftler in Form ihrer wertvollen Arbeitszeit. Die Verlage machen auf diese Weise astronomische (leider kein Scherz) Gewinne, und stehen heute immer stärker in der Kritik. Es gibt inzwischen eine starke politische und gesellschaftliche Gegenbewegung, die vor allem von den Wissenschaftlern selbst getragen wird. Ihr Motto ist „Open Access“: „freier Zugang“.

Die Physik, und insbesondere die Astrophysik, ist seit Jahrzehnten Vorreiter darin, Forschungsergebnisse frei zugänglich zu machen. Das geschieht vor allem auf der Internetplattform arXiv, auf der Wissenschaftler ihre Artikel veröffentlichen, bevor sie in den eigentlichen Fachzeitschriften erscheinen. Gelegentlich finden auch Artikel, die ausschließlich auf arXiv veröffentlicht sind, Anerkennung in der Fachwelt. Mit Webseiten wie medRxiv oder bioRxiv hat das gleiche Prinzip auch in anderen Disziplinen Einzug gehalten. Solche Vorab-Veröffentlichungen geschehen mit Zustimmung der Verlage, und langsam entwickeln auch die Verlage selbst Open-Access-Angebote. Ihr hauptsächliches Geschäftsmodell bleibt aber unangetastet.

Auch darüber hinaus bietet das Internet Abhilfe für jene, die wissenschaftliche Artikel lesen möchten, aber sich den Zugang nicht leisten können. So haben Studierende und Mitarbeiter von Universitäten oder Forschungszentren oft die Möglichkeit, Artikel aus dem internen Computernetzwerk der Einrichtung ohne Zusatzkosten aufzurufen. In Foren und sozialen Netzwerken verschaffen sich Nutzer gegenseitig Fachartikel auf Anfrage. Zudem ereilt die Wissenschaftsverlage gerade der historische Schock unrechtmäßiger Verbreitungswege, den die Musik- und Filmindustrie in den 2000er-Jahren erlebte. Was damals Napster und Kino.to waren, ist für die Wissenschaft heute Sci-Hub (vgl. Eike Kühl: „Sci-Hub: Wer will das Wissen?“, Zeit Online vom 16.2.2016).

Einer der schönsten Wege, als Leser an Fachartikel zu kommen, ist aber der Besuch in einer Bibliothek. Am besten eigenen sich Staatsbibliotheken oder solche an Universitäten, wo nicht nur Studierende oder Mitarbeiter, sondern alle Besucher willkommen sind. Bibliothekarinnen und Bibliothekare sind echte Superhelden der Informationsbeschaffung – egal ob im Internet oder aus einem Buch, das tief im Keller einer Bibliothek einstaubt. Probieren Sie es doch mal aus!

Tipps zum Auffinden der Literatur

Bei Büchern ist stets die ISBN angegeben, und sofern bekannt auch die Auflage. Manche der Bücher können über Google Books eingesehen werden.

Einfache Internetseiten sind hier verlinkt. Sollten manche der Links nicht (mehr) funktionieren, kann es helfen, mit einer Suchmaschine nach dem genauen Titel der Seite zu suchen. Außerdem besteht die Chance, dass eine inzwischen verschwundene Seite vom Internet Archive archiviert wurde. Das lässt sich herausfinden, wenn man auf https://archive.org/web/ nach der genauen Adresse einer Seite sucht.

Alle wissenschaftlichen Artikel haben einen DOI (Digital Object Identifier), der sie eindeutig kennzeichnet, ähnlich der ISBN für Bücher. Hängt man diesen DOI an die Internetadresse https://dx.doi.org/ an, so landet man auf einer Internetseite, die Zugang zu dem jeweiligen Artikel bietet – unter Umständen allerdings nur gegen Geld. Ein Beispiel dafür ist unter https://dx.doi.org/10.1103/PhysRev.46.76.2 zu finden. Ein Beispiel für einen Artikel, der unter seinem DOI frei gelesen werden kann, ist dieser: https://dx.doi.org/10.1086/421257

Für manche Artikel ist auch ein arXiv-Identifikationscode angegeben. Alle Artikel auf arXiv können frei gelesen und heruntergeladen werden. Um einen solchen Artikel aufzurufen, hängt man den Identifikationscode an die Adresse https://arxiv.org/abs/ an. Das Ergebnis sieht zum Beispiel so aus: https://arxiv.org/abs/0902.3446

Eine dritte nützliche Datenbank ist der Astronomy Abstract Service, kurz SAO/Nasa ADS. Hier wird jeder Artikel durch einen „Bibcode“ identifiziert, den man an die Adresse http://adsabs.harvard.edu/abs/ anhängen kann. Das ADS bietet Zugang zu vielen älteren Artikeln, die nirgendwo sonst im Internet (auf einfachem Weg) einzusehen sind. Hier ist in der Regel ein Bibcode angegeben, wenn ein Artikel keine DOI hat, oder das ADS einen besseren Zugang bietet. Im ADS finden Sie frei zugängliche Fassungen von Artikeln in dem Feld mit der Überschrift „Full Text Sources“ ganz unten auf der Seite. Ein schönes Beispiel ist dieses: http://adsabs.harvard.edu/abs/1995PASP..107.1133T

Quellenliste

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